Politik gestalten

27 / 7 / 2017

Eine Plakataktion der Klassen Hickmann und Wagenbreth

Universität der Künste Berlin

3. August bis 9. September 2017

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 3. August, 19 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, 64 Seiten, 4farbig, im Format A6

Fons Hickmann: Seid politisch!

Das Plakat ist die Waffe der Kunst. Und jede Zeit braucht ihre politischen Plakate.

Wir befinden uns in einer Phase, die an politischen Wandlungen geradezu zu bersten scheint. Es gibt zahlreiche Wahlen, Europa steht vor Spaltung oder Neubeginn, gefestigte Demokratien geben ihre Ideale auf, internationale Konflikte wirken wie Zeitbomben. Es gibt Bewegungen in alle Richtungen und maximale Verunsicherung darĂĽber, wie sich die Zukunft entwickelt, sei es gesellschaftspolitisch, umweltpolitisch oder bildungspolitisch.

Dieses Klima politisiert auch unsere Studierenden. Sie machen sich Gedanken darüber, wie sie selbst inmitten der Veränderungen stehen. Sie diskutieren darüber, was ihnen Angst macht und was ihnen Hoffnung gibt. Sie denken darüber nach, wie sie die politischen Entwicklungen beeinflussen können. Und sie schlussfolgern daraus, dass sie dies mit ihren Mitteln tun können, mit den Mitteln ihrer Kunst.

Die politische Agitation ist ein essentieller Teil der demokratischen Auseinandersetzung und je politischer die Gesellschaft ist, desto mündiger ist sie. Die Visualisierung von politischen Ideen ist dabei essentieller Bestandteil. Junge Gestalterinnen und Gestalter realisieren ihren Eindruck aktueller Politik und ihre Ideen von politischem Wandel. Sie tun das mit Vehemenz, mit Zeitgeist und mit Humor – und das zeigen wir hier.

Politik gestalten

27 / 7 / 2017

Eine Plakataktion der Klassen Hickmann und Wagenbreth

Universität der Künste Berlin

3. August bis 9. September 2017

Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 3. August, 19 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, 64 Seiten, 4farbig, im Format A6

Henning Wagenbreth: Banal, fatal, egal oder radikal?

Wenn in Wahlkampfzeiten allenthalben Parteiplakate angeschlagen werden, sorgt sich regelmäßig die politische Öffentlichkeit um die Wahlbeteiligung und den Politikverdruß unter den jungen Wählern. Wenn man sich dann aber die Selbstdarstellungen der Parteien anschaut, beschleicht einen der Verdacht, daß es sich nicht um Politikverdruß sondern erstmal um Plakatverdruß handeln könnte.

Überraschende Bilderfindungen, außergewöhnliche Techniken, Experimente, Satire, Humor, Emotionen und partizipative Ansätze sucht man in den großen Plakatkampagnen vergebens. Sie scheinen mit den politischen Marketing-Strategien nicht kompatibel zu sein. Die Parteien entwickeln ihre Strategien zentral. Der kleinste gemeinsame Nenner des jeweiligen Parteiprogramms, die Angst vor differenzierteren Aussagen und der auf Personen zugeschnittene Wahlkampf produziert über Parteigrenzen hinweg verwechselbare Ergebnisse.

Die Studenten der Plakat- und Illustrationsklasse der Universität der Künste Berlin wollen der aktuellen politischen Plakatlandschaft neue Vorschläge entgegensetzen. Sie suchten nach Bildern, Zeichen und Texten zu den Themen ihrer Generation. Sie experimentierten mit Zeichnungen, Schrift und druckgrafischen Techniken, aber eben auch mit ihren eigenen politischen Positionen und wie diese aufs Papier gebracht werden könnten. Bevor sie eine politische Haltung propagieren, wollten sie sich erst eine eigene bilden.

Es entstand eine Serie von fast einhundert A1-Plakaten, im Siebdruck und im Digitaldruck produziert, persönliche Statements und individuelle Meinungsbilder als Beitrag der jungen Generation zum politischen Meinungsbildungsprozess im Wahljahr 2017 und vielleicht darüber hinaus.